Quelle: Hans Dieter Meyer, Westfälische Nachrichten
Wochenlang hatten die Männerchöre geprobt, um ihren Zuhörern am Sonntag beim „Konzert ohne Grenzen“ in der Aula des Werner-von-Siemens-Gymnasiums ein besonderes Erlebnis zu bieten.
Wer selbst im Chor singt, weiß, wie viel Arbeit und Engagement dahinter steckt, eine derartige Veranstaltung durchzuführen. Schade, dass die Hälfte der Zuhörerplätze nicht belegt war. Vermutlich lag es an der großen Anzahl von Veranstaltungen, die an diesem Tag in Gronau stattfanden.
Doch die Zuhörer, die den Weg in die Aula gefunden hatten, wurden dafür belohnt. Schon seit 20 Jahren bestehen Verbindungen des Gronauer Männerchors von 1877 zu den niederländischen Chören „De Brugger Zangers“ aus Glanerbrug und dem Martinichor in Losser. Achtmal sind sie bisher gemeinsam aufgetreten, wie der Moderator der Veranstaltung, Rob Gijsenaar, erwähnte. Es selbst ist Sänger im Gronauer Männerchor und versprach den Zuhörern 90 Minuten Chorgesang und den Vortrag von 22 Liedern.
So begann die Veranstaltung mit dem Auftritt der „Brugger Zangers“ mit dem Dirigenten Carlo van den Beld. Ohne Pause übernahm im Anschluss der Martinichor aus Losser stimmgewaltig die Bühne. Auch diesen Chor dirigiert Carlo van den Beld. Moderator Rob Gijselhaar erinnerte daran, dass die Gemeinde Losser nicht nur mit der Gemeinde Emsbüren, sondern auch mit einer Stadt in Russland enge partnerschaftliche Kontakte pflegt. So hatte das russische Liedgut an diesem Abend die Priorität.
Jede Menge sogenannter Ohrwürmer hatte danach der Gronauer Männerchor für die Zuhörer in seinem Repertoire: Ob „Tränen lügen nicht“, „Das ehrenwerte Haus“ oder „Ich glaube“ – die Lieder zeigten, welche Arbeit der Chor gemeinsam mit Dietmar Schultz, der seit 2005 als Chorleiter tätig ist, in diesen Auftritt gesteckt hatte.
Das Finale des Konzertes bestritten alle drei Chöre gemeinsam mit dem alten russischen Volkslied „Boedy imja Hospodne“ – die Zuhörer quittierten diese sängerische Leistung mit viel Applaus.
Nachwuchssorgen plagen allerdings alle drei Chöre, wie die Zuhörer erfuhren. Der Gronauer Männerchor ruft daher am Chorgesang Interessierte auf, mitzumachen. Zurzeit gehören dem Chor fast 60 aktive Sänger an, die jeden Donnerstag im Saal der „Concordia“ von 20 bis 21.30 Uhr proben. Neue Stimmen sind immer willkommen, gern auch erst einmal nur zum Schnuppern.
Das nächste Konzert gibt der Männerchor am 17. September im Rahmen des Stadtfestes in Gronau im Foyer der Sparkasse Westmünsterland.